In einem 1980 neu gestalteten sechseckigen Gebäude mit Reetdach werden Originalteile (Achse, Antriebsrad) der historischen Zichorienmühle vom Hof Worpenberg in der Bauerschaft Ringel bei Lengerich (Kr. Steinfurt) gezeigt. Das Mehl aus der gerösteten Wurzel der Zichorie (Wegwarte) diente als Kaffeeersatz oder -zusatz. Die Wandausfüllungen aus Weide, Lehm, Strohgeflecht, Reisig und Torf zeigen verschiedene Bauweisen aus Westfalen.

Hahn 27.01.06 003

Das weitgehend unbebaute Gelände an der Nordseite des Mühlenhofes wird vielseitig genutzt. Neben dem Werkhof des Museums ist hier eine Streuobstwiese („Appelhoff“) mit zahlreichen seltenen Apfelsorten angelegt. Mit „Bentheimer Landschafen“ und „Lakenfelder Hühnern“ werden Beispiele für inzwischen vom Aussterben bedrohte westfälische Haustierrassen im Museum gezeigt.

Gegenüber vom Museumseingang steht am Wegesrand ein Prozessionshäuschen, das im Jahr 1794 an einem Feldweg zwischen (Münster-)Wolbeck und dem nahen Marienwallfahrtsort Telgte errichtet wurde. 1979 kam es aus dem Besitz der Familie von Ketteler-Harkotten zum Mühlenhof. Heute wird hier des münsterischen Bischofs Heinrich Tenhumberg (1915 – 1979) gedacht.