Das „Mühlenhaus“ aus dem Jahre 1619 ist das älteste Bauwerk des Freilichtmuseums. Bevor es 1963 nach Münster umgesetzt wurde, stand es auf dem Hof Schulte Husen in der Bauerschaft Düthe-Fresenburg bei Lathen (Lkr. Emsland). Im Inneren des reetgedeckten Zweiständerbaus lebten die Menschen mit den Tieren eng in einem Raum zusammen. Eine Trennwand gibt es hier zwischen Deele und Herdraum nicht. Auch ein Schornstein fehlt. So zieht der Rauch von der offenen Feuerstelle noch heute durch das Haus nach draußen. Über dem „Herdschlitten“ ist der „Westfälische Himmel“: Unter der rauchgeschwärzten Decke hängen Schinken, Speck und Würste, die wie früher mit Holz geräuchert werden.

In der Hainbuchenhecke steht ein kleiner Bildstock aus Rüthener Grünsandstein. Er ist etwa 300 Jahre alt und stand früher am Wegesrand zwischen Altenrüthen und Drewer (Kr. Soest). Im Kopfteil birgt er heute eine Steinfigur des Hl. Antonius des Großen. Die Landbevölkerung verehrte ihn vor allem als Patron der Haustiere, was ihm im Münsterland den plattdeutschen Spitznamen „Schwienetüns“ einbrachte.